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Depotkonto: Wertpapierkonto im Vergleich

Für die Verwaltung von Wertpapieren, wie zum Beispiel Aktien, Anteilscheine, Zertifikate oder Fonds benötigen Sie ein entsprechendes Konto. Man nennt diese Art von Konten, über welche man Wertpapiere kauft, verkauft oder verwaltet "Wertpapierdepot" oder "Depotkonto", kurz: "Depot". Man kann dieses Depot bei ziemlich jeder Bank oder Sparkasse eröffnen. Je nachdem ob Sie eine persönliche Beratung zur Geldablage benötigen oder nicht, eignen sich die Angebote einer Filialbank oder einer Onlinebank. Für Kapitalgeber und Investoren mit wenig oder keiner Anlageerfahrung ist die persönliche Beratung zur Anlage in Wertpapiere zu empfehlen. In diesem Fall sollte das Konto bei der beratenden Bank geführt werden.

Wer Erfahrungen beim Kauf und Handel von Wertpapieren hat, kann sein Depot bei einer Direktbank, Onlinebank oder einem Onlinebroker eröffnen. Auch wenn diese Banken für die Kontoführung von Depotkonten kaum noch Gebühren erheben, fallen bei Transaktionen verschiedene Kosten an. Beim Vergleich der Kosten sollten Sie also ungefähr wissen, welches Ordervolumen Sie benötigen, damit Sie ein günstiges Konto für die Verwaltung Ihrer Wertpapiere finden.

Die üblichen Kosten beim Wertpapierkauf:

  • Transaktionsgebühr: Ihre Depotbank oder Ihr Broker verlangt eine Gebühr pro Transaktion, also pro einzelnen Kauf oder Verkauf. Mögliche Arten von Transaktionskosten:
    • pauschaler Betrag. Sie bezahlen einen festen Betrag für jede Transaktion, egal wie hoch deren Summe ist. Je größer die Transaktion, desto geringer fallen die Kosten für Kauf und Verkauf ins Gewicht,
    • pauschaler Betrag mit Freigrenze. Wie im vorigen Punkt, aber eine bestimmte Anzahl von Transaktionen ist pro Monat frei,
    • anteiliger Betrag. Sie bezahlen einen bestimmten Prozentsatz von der Transaktionssumme. Dieses Bezahlmodell kann sinnvoll sein bei eher kleinen Transaktionen,
    • anteiliger Betrag mit Mindestgrenze. Wie im vorigen Punkt, aber Sie sollten mit Ihrem Auftrag eine Mindestsumme überschreiten. Andernfalls sind Ihre Transaktionskosten übermäßig hoch.
  • Spread: Der Spread ist der Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs eines Wertpapiers. Er wird von den Handelsplätzen bei einer Transaktion erhoben. Seine Höhe hängt unter anderem und sehr vereinfacht davon ab, auf welchem Handelsplatz Sie das Wertpapier kaufen, in welcher Handelszeit Sie sich befinden, wie gefragt das Wertpapier ist und wie stark dessen Kurs in der zurückliegenden Zeit schwankte.
    Zwar handelt es sich hier nicht direkt um Kosten des Brokers. Aber manche Broker erhalten nachträglich von ihren Handelspartnern eine prozentuale Provision für jede Transaktion gutgeschrieben. Indirekt bezahlen Sie also über den Spread Ihren Broker. Unsere Einschätzung: Wir halten diese Art der Rückvergütung für fragwürdig, sofern der Broker nicht klar, deutlich und offen darauf hinweist. Der Broker könnte ein Interesse haben, mit solchen Handelspartnern zusammenzuarbeiten, die eine besonders hohe Provision zahlen statt einen möglichst niedrigen Spread für die Endkunden zu bieten. Tipp: Überlegen Sie sich, welche Handelsplattformen Sie benötigen und wie hoch deren Spreads üblicherweise sind.
  • Haltekosten: Manche Anbieter verlangen eine Gebühr für das Halten bestimmter Wertpapiere.
  • Inaktivität oder Minuszinsen: Dieser Punkt wurde in Zeiten negativer Zinssätze für Banken relevant, da ihnen durch nichtinvestiertes, also "herumliegendes" Geld Kosten entstanden.
  • Ordergebühr: Manche Broker erheben eine Gebühr für das Erstellen einer Order, also unabhängig davon, ob eine Transaktion zustande kommt oder nicht.
  • Keine Kosten: Zinsen. Manche Broker zahlen Zinsen auf nicht investiertes Kapital. Einschätzung: Wir halten dies in erster Linie für einen Werbetrick, um mehr Kleinanleger anzulocken. Kleinanleger tun gut daran, ihr Investitionskapital auch zu investieren. Andernfalls wird es von der Inflation aufgefressen. Tipp: Zinsen sollten keine Rolle bei Ihrer Depotentscheidung spielen.

Das Prozedere der Kontoeröffnung

Die Kontoeröffnung ist einfach und bei manchen Anbietern können Sie sich telefonisch durch die Anmeldung führen lassen. Wenn Sie Ihre Daten für die Eröffnung eines Wertpapierdepots an die Bank übermittelt haben, prüft die Bank Ihre Identität. Dadurch stellt sie sicher, dass der Antragsteller tatsächlich existiert, und schließt zudem Straftaten wie Steuerbetrug oder Geldwäsche aus.

Mögliche Verfahren zum Prüfen Ihrer Identität:

  • Postidentverfahren in einer Filiale der Deutschen Post. Bei diesem Verfahren unterschreiben Sie die Dokumente direkt bei einem Mitarbeiter der Deutschen Post. Der Mitarbeiter der Post prüft zugleich Ihre Identität.
  • Video-Identverfahren vollständig online. Hier stellt die Bank eine Videoverbindung zwischen Ihrem Computer oder Smartphone und einem Mitarbeiter einer spezialisierten Firma her. Während dieser Videoverbindung halten Sie unter anderem Ihren Personalausweis in die Kamera schwenken diesen hin und her für den Hologramm-Effekt. Kurz gesagt, machen die Mitarbeiter der prüfenden Firma genau das Gleiche wie die Postbeamten beim Postident-Verfahren. 

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