Ratgeber Versicherungen und Finanzen

ABC der Versicherungsbegriffe

Begriff Definition
DAX

DAX

Die Bezeichnung DAX steht für den Deutschen Aktien Index, welcher den wichtigsten Leitindex der deutschen Wertpapierbörsen darstellt. Insgesamt befinden sich 30 Werte im DAX, die jeweils die größten und umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland abbilden. Jedes Jahr - immer Anfang September - werden die Werte, die zukünftig im DAX enthalten sein sollen, neu festgelegt. Dabei muss ein Unternehmen, das seine Aktien im DAX platzieren möchte, ganz besondere Bedingungen und Voraussetzungen erfüllen. Das reicht allerdings immer noch nicht aus, letztendlich entscheidet ein Expertengremium darüber, ob die betreffenden Aktien auch wirklich in den deutschen Leitindex integriert werden sollen. Es gibt den DAX bereits seit 1988, wobei er ursprünglich als Ergänzungsindex für andere Indizes konzipiert war. Experten erkannten allerdings schnell, welches Potenzial sich im Deutschen Aktien Index verbarg. Sie sollten recht behalten - der Index entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zum wichtigsten seiner Art in Deutschland.

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Deckungskapital

Deckungskapital

Unter den Begriff Deckungskapital fallen die verzinslich angesammelten Sparanteile bei Renten-, Lebens- und anderen Sparversicherungen. Diese Sparanteile werden mit einem Garantiezinssatz abgeschlossen, der einem Mindestzinssatz entspricht. Darüber hinaus werden weitere Zinserträge durch die Versicherer erwirtschaftet, welche für den Versicherungsfall angespart werden. Wird eine Lebensversicherung gekündigt, wird deren Deckungskapital abzüglich einer Stornogebühr für die Ausschüttung errechnet (Rückkaufswert). Das Deckungskapital dient bei einer Beitragsfreistellung als Einmalbetrag zur Berechnung der kostenfreien Versicherungssumme.

Hinweis:
Bei fondsgebundenen Versicherungen errechnet man den Zeitwert der Anteile (in der Regel ohne Garantiezinssatz). Dieser wird nach Abzug der Stornokosten ausgeschüttet.

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Deckungszusage

Deckungszusage

Vor dem endgültigen Abschluss eines Versicherungsvertrags erhält der Versicherungsnehmer eine Deckungszusage durch den Versicherer, bevor eine Versicherungspolice ausgestellt wird. Die Deckungszusage ist z. B. beim Abschluss einer Kfz-Versicherung gang und gäbe, damit das entsprechende Fahrzeug bereits angemeldet und genutzt werden kann, obwohl der Vertrag noch nicht endgültig ist. Die Gültigkeit der Deckungszusage endet entweder mit dem tatsächlichen Zustandekommen des Versicherungsvertrags oder mit der Ablehnung durch den Versicherer.
Sollte innerhalb der Laufzeit der vorläufigen Deckungszusage tatsächlich ein Schaden eintreten, ist der Versicherer leistungspflichtig. Das gilt auch dann, wenn noch keine Prämienzahlung geleistet wurde. Aufgrund der Veränderungen in der Versicherungsgesetzgebung wurde für diese Art von Verträgen eine reduzierte Informationspflicht eingeführt. So  können beispielsweise die den Vertrag betreffenden Bedingungen zusammen mit dem endgültigen Hauptvertrags dem Versicherungsnehmer zugesendet werden.

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Synonyme - vorläufige Deckungszusage
Deflation

Deflation

Die Deflation bezeichnet das genaue Gegenteil zur Inflation. Dabei wird die Inflation vielen Bundesbürgern weit geläufiger sein als die Deflation. Der Grund dafür: Seit Jahren werden Waren und Dienstleistungen in Deutschland immer teurer und somit das Geld der Bürger immer weniger wert. Genau diesen Zustand bezeichnet man mit dem Begriff Inflation. Bei einer Deflation dagegen sinken die Preise für Waren und Dienstleistungen im beobachteten Zeitraum - alles wird also billiger. Doch wann hat es das zuletzt hierzulande gegeben? Dennoch kamen auch Deflationen in Deutschland insbesondere nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mehrmals vor. Ein solcher Zustand entsteht beispielsweise dann, wenn die Wirtschaftslage allgemein unsicher ist und sich die Verbraucher so mit ihren Ausgaben zurückhalten. Für die Hersteller und Dienstleister ergibt sich in diesem Fall zumeist keine andere Möglichkeit, als die Preise zu senken. Hält dieser Zustand langfristig an, so ergibt sich daraus eine Deflation.

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Degressiver Todesfallschutz

Degressiver Todesfallschutz

Bei solch einer Lebensversicherung ist gerade zu Beginn der Vertragslaufzeit der Todesfallschutz sehr hoch und reduziert sich während der Vertragslaufzeit allmählich. Diese Form der Lebensversicherung wird in der Regel häufig dann gewählt, wenn ein Kredit oder ein Annuitätendarlehen abgesichert werden muss. Der Todesfallschutz sinkt entsprechend der bereits für den Kredit gezahlten Tilgungsraten, was auch für die Versicherungsprämie gilt.

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Delkredereversicherung

Delkredereversicherung

Sie wird meistens als Ausfall- oder Kreditversicherung bezeichnet und hat im Handelsrecht den Charakter einer Garantie. Sie tritt ein, wenn der Kreditnehmer vorübergehend oder langfristig zahlungsunfähig wird. Die Delkredereversicherung übernimmt dann je nach Vertragsdetails über einen bestimmten Zeitraum oder langfristig die zu bezahlenden Kreditraten, bis der Schuldner wieder solvent ist. Besonders häufig wird diese Versicherungsform für Ausfuhr-, Waren- oder Investitionsgüterkreditversicherungen, mittlerweile aber auch für die Absicherung von Konsumentenkrediten genutzt.

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Depot

Depot

Grundsätzlich bezeichnet man mit dem Begriff Depot ein Warenlager. Im Finanzbereich allerdings versteht man unter einem Depot zumeist eine zentrale Sammelstelle für die Wertpapiere eines Anlegers. Viele Anleger kennen es auch unter der Bezeichnung Aktiendepot. Von hier aus können Wertpapiere verkauft oder auch gekauft werden. Man kann das Depot damit mit einem gewöhnlichen Girokonto vergleichen. Auch hierüber werden sowohl Einnahmen als auch Ausgaben verwaltet. Allerdings kann der Inhaber eines Girokontos seine Kontoauszüge jederzeit abrufen, während der Depotverwalter seinen Kunden den Kontoauszug in der Regel nur einmal pro Jahr zur Verfügung stellt. Auf diesem Auszug sind dann alle gekauften und verkauften Wertpapiere mit ihren genauen Stückzahlen vermerkt.

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Derivat

Derivat

Bei einem Derivat handelt sich um eine besondere Form des Termingeschäfts, bei dem der Preis von ganz bestimmten Faktoren abhängt. So kann beispielsweise ein Index, der Börsenpreis eines Wertpapiers oder auch der Marktpreis einer Ware ausschlaggebend für die Durchführung des Termingeschäfts sein. Auch Wechselkurse von Divisionen spielen bei Derivaten eine große Rolle. Jeder Faktor stellt einen sogenannten Basiswert dar, auf den sich das Termingeschäft schließlich bezieht. Weiterhin ist es ausschlaggebend, in welcher Form das jeweilige Derivat abgewickelt wird. Es kann zum Beispiel als Option oder als Future abgewickelt werden. Grundsätzlich geht es aber darum, die Anrechte zum Kauf oder zum Verkauf eines Basiswertes zu handeln. Bei Derivaten wird also nicht mit einem Wert selbst gehandelt, sondern lediglich mit einem Anrecht auf den Kauf oder Verkauf dieses Wertes.

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Direktanspruch

Direktanspruch

Das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) sieht drei Fälle vor, bei denen ein Geschädigter seinen Anspruch auf Schadensersatz auch direkt gegen den Versicherer geltend machen kann:

  1. wenn es sich um eine Haftpflichtversicherung handelt, für die eine Versicherungspflicht besteht (z. B. Kfz-Haftpflicht),
  2. wenn über das Vermögen des Versicherten ein Insolvenzverfahren eröffnet, ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt oder aber der Eröffnungsantrag mangels Masse zurückgewiesen wurde oder
  3. wenn der Aufenthaltsort des Versicherten nicht bekannt ist.

Dabei wird das Versicherungsunternehmen so behandelt, als hätte es den Schaden selbst verursacht.

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Direktbank

Direktbank

In den letzten Jahren sind die sogenannten Direktbanken in Deutschland in aller Munde. Es handelt sich dabei um eine relativ neue Form eines Kreditinstitutes. Gemeint sind damit Banken, die über kein eigenes Filialnetz verfügen und die Geschäfte mit dem Kunden ausschließlich über Internet, Telefon oder schriftlich abwickeln. Dennoch genießt der Kunde auch bei einer Direktbank nahezu alle Dienstleistungen eines normalen Kreditinstitutes, so kann er beispielsweise an allen Geldautomaten - egal, welchen Kreditinstitut diese angehören - Bargeld abheben. Trotzdem profitiert der Kunde bei einer Direktbank durch den reduzierten Verwaltungs- und Bürokratieaufwand und erhält viele Bankdienstleistungen oftmals ein ganzes Stück günstiger. Kleine Einbußen beim Service müssen allerdings in Kauf genommen werden. So kann der Kunde bei Problemen nicht einfach in die nächste Bankfiliale am Ort gehen und dort mit einem Mitarbeiter der Bank sprechen und das Problem schnell klären.

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Direktversicherung

Direktversicherung

Eine Lebensversicherung, die durch einen Arbeitgeber im Rahmen einer betrieblichen Altersvorsorge auf das Leben eines Arbeiters oder Angestellten abgeschlossen wurde, bezeichnet man als Direktversicherung (Betriebsrentengesetz).

Zu unterscheiden sind zwei unterschiedliche Formen der Direktversicherung:

  1. Direktversicherungen, die der Arbeitgeber selbst und ausschließlich finanziert
  2. Direktversicherungen, die vom Arbeitnehmer durch eine teilweise Umwandlung des Gehalts finanziert werden.

Die gedeckelte Gehaltsumwandlung zum Zweck einer betrieblichen Altersvorsorge beinhaltet einen Rechtsanspruch auf Umsetzung seitens des Arbeitnehmers. Bei Eintritt in die Altersrente ist der Angestellte bezugsberechtigt, dessen Angehörige im Falle seines Todes.

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Disagio

Disagio

Der Begriff Disagio steht bei Krediten für einen Abschlag von Nennwert. Dieser Abschlag sorgt dafür, dass die Zinskosten für den Kreditnehmer sinken, da sich dadurch auch der komplette Darlehensbetrag verringert. Konkret bedeutet das: Der Kreditnehmer bekommt eine geringere Kreditsumme ausgezahlt, als er zurückzahlt, er genießt dafür aber günstigere Konditionen für seinen Kredit. Insbesondere Zinskosten lassen sich mit diesem Trick einsparen. Weiterhin kann ein Disagio auch bei der Ausgabe von Wertpapieren festgelegt werden. Dabei wird ein bestimmter Betrag vom Ausgabewert abgezogen, welcher anschließend zum Decken der Unkosten durch die ausgebende Bank verwendet wird.

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Dividende

Dividende

Ein Aktionär ist durch seinen Aktienanteil Mitbesitzer des betreffenden Unternehmens und ist somit auch berechtigt, einen festgelegten Anteil vom Unternehmensgewinn jedes Jahr zu erhalten. Diesen Anteil vom Gewinn bezeichnet man in der Finanzfachsprache als Dividende. Ursprünglich stammt der Begriff aus der lateinischen Sprache. In der deutschen Sprache bedeutet es „das zu Verteilende“. Wie hoch die Dividende ausfällt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ihre Auszahlungshöhe muss auf der Hauptversammlung des Unternehmens beschlossen werden, an der auch die Aktionäre teilnehmen dürfen. Falls ein Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaftet oder den Gewinn für größere Investitionen benötigt, kann die Auszahlung der Dividende für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt werden.

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Dow Jones Index

Dow Jones Index

Beim Dow Jones Index handelt es sich um den wichtigsten Aktienindex des amerikanischen Finanzmarktes. Im Gegensatz zu neueren Indizes wie beispielsweise dem DAX in Deutschland besteht der Dow Jones bereits seit mehr als 110 Jahren. Sein Name geht zurück auf die Gründer dieses Indexes, Charles Henry Dow und Edward David Jones. Sie entwickelten ein Index, der es erstmals möglich machte, die Entwicklung und die Performance des amerikanischen Aktienmarktes insgesamt sichtbar zu machen. Dazu enthält der Dow Jones die 30 wichtigsten amerikanischen Aktien, an denen sich die Gesamtentwicklung der Wertpapierbörsen sehr gut ablesen lässt.

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Dread-Disease-Versicherung

Dread-Disease-Versicherung

Eine Dread-Disease-Versicherung leistet, wenn eine sehr schwere Krankheit einen bestimmten Zeitraum überlebt wird. Im Leistungsfall wird dann kein regelmäßiger Geldbetrag (Rente), sondern eine einmalige Summe gezahlt.
Dread-Disease-Versicherungen sind in Großbritannien, Frankreich, Australien, der Schweiz und den USA wesentlich weiter verbreitet als in Deutschland und speziell im anglo-amerikanischen Raum unter der Bezeichnung „Individual Critical Illness Insurance“ bekannt. Mittlerweile haben alle großen Versicherer ein derartiges Produkt fest in ihr Angebotsportfolio integriert, auch wenn die Nachfrage eher gering ist.

Bei welchen Erkrankungen konkret gezahlt wird, legt jede Versicherung selbst fest. Allerdings sind weniger als 50 % der Erkrankungen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen, mit diesem Versicherungstyp abgedeckt. Die Versicherer zählen u.a. Schlaganfall, Krebs, Multiple Sklerose, Taubheit oder Blindheit zu den schweren Erkrankungen, die zu einer Versicherungsleistung führen.

Die Konditionen unterscheiden sich erheblich: Manche Versicherer bieten die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern und die beitragsreduzierte Aufnahme weiterer Angehöriger an.

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Synonyme - Individual Critical Illness Insurance
Dynamik

Dynamik

Als Ausgleich für die im Laufe der Vertragslaufzeit vorausgesetzte Änderung des Bedarfs werden die Versicherungssumme und die -beiträge jährlich erhöht. Die Dynamik wird bei Vertragsschluss vereinbart und jedes Jahr durch den Versicherer ohne weitere Risikoprüfung (nur bei Lebensversicherungen) automatisch durchgeführt. Die Erhöhung erfolgt entweder anhand eines Index‘ oder eines festen Faktors. Als Versicherungsnehmer hat man das Recht, der Dynamik bei Lebensversicherungen zu widersprechen oder diese sogar zu kündigen. Ein Sonderkündigungsrecht für Versicherte wird in Sachsparten wie z. B. der Hausratversicherung nicht ausgelöst. Eine Vertragsauflösung in diesen Fällen ist erst mit dem Wirksamwerden der Erhöhung oder mit der nächsten Fälligkeit unter Einhaltung von Kündigungsfristen möglich.

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